Aktionswoche Schuldnerberatung vom 2. bis 6. Juni 2025

Beste Investition Finanzbildung – Wenn aus Minus Plus wird“

Die Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände (AG SBV) und die Schuldner- und Insolvenzberatungsstelle des Sozialdienst katholischer Frauen ruft die Politik auf, mehr in die Finanzbildung zu investieren.

Die Aktionswoche Schuldnerberatung, initiiert von der Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände (AG SBV), steht unter dem Motto „Beste Investition Finanzbildung – Wenn aus Minus Plus wird“. Bernadette Kleine, Schuldner- und Insolvenzberaterin beim SkF e. V in Ibbenbüren sagt, finanzielle Bildung sei weit mehr als der bloße Umgang mit Geld. „Sie ist der Schlüssel zu Eigenverantwortung, gesellschaftlicher Teilhabe und einem selbstbestimmten Leben.“ In einer zunehmend komplexen Finanzwelt sei Finanzbildung unverzichtbar, vor allem für Menschen, die mit knappen finanziellen Ressourcen zu kämpfen hätten. „Die Erfahrung der Praktiker aus der sozialen Schuldnerberatung zeigt: Gute Finanzbildung kann Überschuldung vorbeugen oder erneute Überschuldung verhindern. Sie eröffnet Wege, wie aus einem Minus ein Plus werden kann. Sie fördert Finanzwissen, stärkt Selbstvertrauen und Zukunftsaussichten“, so Bernadette Kleine.

Die sozialen Schuldnerberatungsstellen der Freien Wohlfahrtspflege und der Verbraucherzentralen, die in der im Jahr 2000 gegründeten AG SBV zusammengeschlossen sind, fordern von der Politik mehr finanzielles Engagement in der Finanzbildung. „Das ist gut investiertes Geld. Denn junge Menschen, die frühzeitig mit speziell erstellten Materialien im richtigen Umgang mit ihren Finanzen geschult werden, haben ein wesentlich geringeres Risiko, in die Verschuldungsfalle zu geraten. Auch sozialer Abstieg und damit mehr staatliche Sozialleistungen werden so verringert. Eine Win-Win-Situation für alle Seiten,“ sagt Reinhild Schniedergers, die im Rahmen des Projekts „Young Finance“ Präventionseinheiten in Schulen durchführt. Umgesetzt kann dieses Projekt im SkF Ibbenbüren, nur dank einer finanziellen Unterstützung der ING-DiBa AG.

Die Zusammenarbeit von Schulen und Schuldnerberatungsstellen sowohl bei der Fortbildung von Lehrkräften als auch bei Präventionsangeboten vor Ort sollte politisch gewollt sein und umgesetzt werden. „Niemand stellt die Wirksamkeit und Nachhaltigkeit von finanziellen Bildungsangeboten in Frage, eine gesetzlich verankerte Finanzierung gibt es aber nicht“.so Reinhild Schniedergers.

Die AG SBV fordert in der Aktionswoche Schuldnerberatung vom 2. bis 6. Juni 2025, dass Schuldnerberatungsstellen als nicht interessengeleitete Akteure im Bereich der Finanzbildung gefördert werden. So sollen ihnen Kosten für die Erstellung von Materialien zur finanziellen Bildung vom Staat erstattet werden. Schuldenprävention und die Vermittlung finanzieller Kompetenzen sollen in allen Lebensbereichen strukturell verankert werden, über die Kinder, Jugendliche und Familien erreicht werden. Die finanzielle Bildung sollte sich in den Lehrplänen aller Schulformen wiederfinden.