Rückblick auf unsere Ausstellung: "was ich anhatte..."

Worum ging es bei der Ausstellung "was ich anhatte"?

Zwölf Frauen teilen ihre Erfahrungen mit sexualisierter Gewalt. Sie wollen nicht mehr schweigen und Opfer sein. Die Protagonistinnen erzählen in ihren Texten, was ihnen geholfen hat, ihr Trauma zu bewältigen. Zu überleben.

Die Frauenberatungsstelle Gewaltschutz des SkF Ibbenbüren holt diese Ausstellung nach Ibbenbüren. Sie soll aufklären, aber auch anderen Frauen Mut machen. Ihnen die Scham und Selbstzweifel nehmen.

Wer einen sexuellen Übergriff erlebt hat, ist Opfer, hat aber niemals Schuld an dieser Tat – unabhängig davon, welche Kleidung getragen wurde. Eine Frau zu fragen, was sie anhatte ist „Victim-Blaming“, und wandelt die Opfer in Täter. In den sozialen Medien hatte die Kölner Journalist Beatrix Wilmes einen Aufruf zu dieser Ausstellung gestartet an Frauen, die einen sexuellen Übergriff erlebt haben. Mit der Bitte, die Kleidung zu schicken, die sie bei dem Übergriff anhatten und der dazugehörigen Geschichte. Viele Texte mit und ohne Kleidung sind daraufhin ihr zugesandt worden.

Zwölf verschiedene Geschichten und Outfits wurden ausgewählt, die deutlich machen, dass sexuelle Gewalt alltäglich ist für Frauen aller Altersstufen. Keiner dieser Übergriffe ist gleich, auch wenn sie zu einem großen Ganzen gehören.

Infos aus www.wasichanhatte.de

Berichterstattung über die Ausstellung "was ich anhatte"

Pressemitteilung des SKF Ibbenbüren vom 17.06.2024

Ausstellung was "was ich anhatte": Exponate lösen starke Emotionen aus

Ibbenbüren.  “Beeindruckend” - “erschütternd” - “mutmachend” - die Kommentare im Gästebuch der Ausstellung “was ich anhatte” ziehen sich über 15 Seiten.  “Das ist ein wichtiges Thema, das in die Öffentlichkeit muss”, schrieb eine Besucherin.  Eine andere Gruppe dankt dem Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) für “so viel Mut, Frauen, denen Gewalt angetan wurde und deren Geschichte sichtbar zu machen”.

Olena Birkel von der Frauenberatungsstelle Gewaltschutz beim SkF freut sich über die insgesamt positive Resonanz. “Allein am letzten Tag der Ausstellung waren über 40 Leute da, überwiegend Frauen”.  Verschiedene Gruppen hätten die Möglichkeit genutzt, sich gezielt zu informieren, darunter auch drei Schulklassen.  Sie dankte allen, die die Ausstellung besucht haben.  Insgesamt haben die Verantwortlichen rund 300 Menschen gezählt. Die Zahl sei erfreulich, müsse doch bedacht werden, dass das wichtige Thema “nicht nebenbei abgehakt” werden könne.  Viele Gespräche mit den Besucherinnen und Besuchern hätten gezeigt,  welche Emotionen durch die Betrachtung der Exponate und das Wahrnehmen der Erlebnisse ausgelöst worden seien.   “Zwölf verschiedene Geschichten und Outfits wurden ausgewählt, die deutlich machen, dass sexuelle Gewalt alltäglich ist für Frauen aller Altersstufen. Keiner dieser Übergriffe ist gleich, auch wenn sie zu einem großen Ganzen gehören”, zitiert Olena Birkel die Kölner Journalistin Beatrix Wilmes, die die Ausstellung gemeinsam mit betroffenen Frauen auf den Weg gebracht hat.  “Es ist dringend geboten, das Thema aus der Tabuzone zu holen.  Jede dritte Frau wird mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von sexualisierter Gewalt, unabhängig von Herkunft, Bildung oder sozialem Standard”.  Daneben müsse sicher von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen werden.

Von Ibbenbüren aus geht die Ausstellung nach Coburg in Oberfranken. Auf der Seite www.wasichanhatte.de können die Stationen der Tour durch Deutschland eingesehen werden.

Wir danken dem -erh-Pressebüro (Erhard Kurlemann) für die Bereitstellung des Artikels.

Pressemitteilung des SKF Ibbenbüren vom 06.06.2024

Ibbenbüren. Was ist eines der größten Gesundheitsrisiken für Frauen?  Gewalt an Frauen – dieses erschreckende Ergebnis einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist ein Thema, das offenbar im Alltag viel zu wenig wahrgenommen wird. Schuld ist nicht das Opfer! Jede dritte Frau erfährt mindestens einmal im Leben körperliche oder sexuelle Gewalt – quer durch alle Altersgruppen und Schichten, erläuterte Barbara Kurlemann in der Eröffnungsrede zur Ausstellung “was ich anhatte” im Haus 21 des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF).  Dort werden noch bis zum 16. Juni die Gewalt-Erlebnisse von zwölf betroffenen Frauen gezeigt, einschließlich der Kleidung, die sie am Tag des Verbrechens getragen haben.

„Es ist wichtig, dass wir als Gesellschaft uns sensibilisieren lassen und lernen, subtile Formen von Gewalt zu erkennen und zu benennen. Denn der wichtigste Schutzmechanismus ist eine starke unterstützende Gemeinschaft – sind wir. Es liegt in unserer aller Verantwortung, sensibel zu sein, Anzeichen zu erkennen, Betroffenen zuzuhören und sie ernst zu nehmen”, betonte Barbara Kurlemann.

Zunächst hatte Marie-Luise Dierkes aus dem SkF-Vorstand die rund 40 Gäste bei der Eröffnung begrüßt. Sie nannte die Ausstellung “ein starkes Statement gegen Gewalt”. Und erinnerte daran, dass der SkF sich schon seit Jahrzehnten um Frauen in schwierigen Situationen kümmere. Geschäftsführer Frank Schneider hob hervor, es sei dem SkF ein großes Anliegen, das Thema präsent und greifbar zu machen. Es habe schon im Vorfeld viel positive Resonanz gegeben, die Ausstellung nach Ibbenbüren zu holen. Er hoffe jetzt, dass die Resonanz auch ihre Öffentlichkeit finde. Zudem dankte er seiner Vorgängerin Barbara Kurlemann für den Einsatz, die Ausstellung nach Ibbenbüren zu holen sowie Fachbereichsleiterin Ute Middendorp und der Beraterin der Frauenfachberatungsstelle Gewaltschutz, Olena Birkel und ihrem Team für die Vorbereitung der Ausstellung.

Der Titel “was ich anhatte” habe sie neugierig gemacht, sagte Angelika Wedderhoff, Sie sei tief betroffen, dass Opfer sich schuldig fühlen, obwohl sie die Opfer sind. Die Ausstellung sei “aufrüttelnd und beeindruckend”. Zugleich betonte die stellvertretende Bürgermeisterin, dass es richtig und notwendig gewesen sei, die Frauenberatungsstelle Gewaltschutz beim SkF vor wenigen Monaten einzurichten, die “sehr stark nachgefragt“ werde.  Heike Plake, Gleichstellungsbeauftragte bei der Stadt Ibbenbüren, fasste ihre Eindrücke so zusammen: “Je genauer Sie hinschauen, desto weniger können Sie wegschauen”.

Infos zur Ausstellung auch unter www.skf-ibbenbueren.de/was-ich-anhatte.

Wir danken dem -erh-Pressebüro (Erhard Kurlemann) für die Bereitstellung des Artikels.

Ibbenbürener Volkszeitung vom 18.05.2024

Quelle: Ibbenbürener Volkszeitung, 18.05.2024 – Kiara Feldmann (Autorin - Fotografin)
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Bildquellen: SkF Ibbenbüren (BL), wasichanhatte.de

Danke an unsere Sponsoren für die Durchführung der Ausstellung:

Kreissparkasse Steinfurt

Bürgerstiftung Tecklenburger Land

Inner Wheel Club Tecklenburger Land und

Lions Club Tecklenburg

St. Mauritius Ibbenbüren

Stiftung St. Elisabeth-Hospital Ibbenbüren

 

"was ich anhatte" auf Social Media

Unter den ersten Besucherinnen der Ausstellung "was ich anhatte..." waren Martina Krause-Rakers, Gisela Köster, Kirstin Rakers, Monika Remke, Martina Ansmann und Otti Hüls von der CDU-Frauenunion. Kirsten Rakers: "Wir gehen tief beeindruckt und nachdenklich nach Hause. Es ist wichtig, nicht wegzuschauen - jede 3. Frau ist von Gewalt betroffen. Die Ausstellung sollte uns allen Mut machen, das Thema sexualisierte Gewalt an Frauen zu thematisieren. DANKE an die Organisatoren, den mutigen Frauen und dem SkF für diese gute Ausstellung.”

Roswitha Goecke und Barbara Kurlemann, beide ehemalige Mitarbeiterinnen des SkF Ibbenbüren, standen während der Öffnungszeit am Nachmittag als kompetente Ansprechpartnerinnen zur Verfügung.

Gestern haben wir unsere Ausstellung „was ich anhatte“ offiziell eröffnet. Begleitet wurde die Eröffnung mit Beiträgen von unserer stellvertretenden Bürgermeisterin Angelika Wedderhoff und unserer Gleichstellungsbeauftragten Heike Plake. Vom SKF komplettierten Marie-Luise Dierkes vom Vorstand, Barbara Kurlemann als ehemalige Geschäftsführung, Ute Middendorp als Fachbereichsleitung und Frank Schneider als Geschäftsführer die Reihe.

Danke auch an unsere Sponsoren – Kreissparkasse Steinfurt, Bürgerstiftung Tecklenburger Land, Inner Wheel Club und Lions Club für die finanzielle Unterstützung des Projekts!